Samstag, 26. Oktober 2013

PHOENIX - Das Geheimnis der Päpstin

PHOENIX - Das Geheimnis der Päpstin

Das Geheimnis der Päpstin

Film von Daniel Sich und Christel Fomm
Ist dem Vatikan vor über 1000 Jahren tatsächlich eine Frau durchgeschlüpft? Oder ist die Frau, die das höchste aller Männerämter erobern konnte, nur eine schöne Legende und Stoff für Millionenbestseller? In einer ZDF-Dokumentation geht die Journalistin und "heute"-Moderatorin Petra Gerster dem Geheimnis der Päpstin auf den Grund.
"Als Papst Leo im August 855 starb, folgte ihm Johanna, das Weib, das zwei Jahre, fünf Monate und vier Tage auf dem Stuhl Petri saß." In über 500 Chroniken finden sich Berichte über die Päpstin Johanna, die in der offiziellen Kirchengeschichte heute mit keinem einzigen Wort erwähnt wird. Warum wurde die Geschichte für die einen zum Skandal, während andere in Johanna eine 

Mittwoch, 23. Oktober 2013

pro iure animalis - Kirche und Jagd – Reaktionäre unter sich

pro iure animalis - Kirche und Jagd – Reaktionäre unter sich

Kirche und Jagd – Reaktionäre unter sich Drucken E-Mail


Kirche und Jagd – Reaktionäre unter sich


Kirchenvertreter - insbesondere die Vertreter der katholischen Glaubensrichtung   - und Jägerschaft gehen aufeinander zu, verbünden sich, stützen sich, ergänzen sich, bilden eine gemeinsame feste Front gegen die Ehrfurcht vor dem Leben. Nicht vor menschlichem Leben, aber dafür konsequenter  gegenüber nicht-menschlichen Lebensformen. Man trifft sich einträchtig zum Vernichtungssymposion, genannt  Hubertusmesse,  jeden November, pervertiert gemeinsam eine Legende und tritt Moral und Tierrechte in den anthropozentrischen Abgrund.
Zwei Gruppierungen, die auf den ersten Blick kaum Ähnlichkeiten untereinander aufweisen, gehen zunehmend eine fatale Symbiose zur Verherrlichung der Massentötung von Wildtieren ein.
Die eine Institution predigt die Barmherzigkeit, das Mitgefühl und singt das hohe Lied der Moral. Die andere Fraktion meint, Natur- und Wildtierschutz auf ihre Fahnen schreiben zu können, hält sie sich doch für den Regulator der freien Natur, für den Beschützer der Bauern, ja sogar für den Beschützer der ganzen Bevölkerung.
Aber was verbindet sie, was fesselt sie aneinander?
Analysiert man beide Organisationen und beleuchtet ihre inneren Triebkräfte, betrachte ihre Aussagen, vergleicht sie mit ihren Taten und erstellt ein Psychogramm der Motive, treten die gegenüber der Öffentlichkeit wohlweislich verdeckten Beweggründe deutlich hervor.
Man stößt zunächst auf das Phänomen, dass beiden Formationen eine tief verinnerlichte - quasi in Fleisch und Blut übergegangene - Lebensverachtung innewohnt. Dies ist umso erstaunlicher, da die zwei Vereinigungen vehement das Gegenteil verkünden.
Die Prediger der Barmherzigkeit haben durch die Geschichte der letzten 2000 Jahre die breiteste Blutspur gezogen, eine Blutorgie, die von keinem Tyrannen, weder in Zahl noch an Grausamkeit, übertroffen wurde. Millionen von Erschlagenen, Gehenkten, Verbrannten, Verstümmelten, Gequälten, Missbrauchten und Gefolterten säumen den Weg. Massenexekutionen bis hin zum Genozid werden zum Lobpreis ihres Gottes gerühmt und glorifiziert, auch in heutigen Bibelausgaben.
Aber die Todesspirale der Liebesreligion dreht sich, nur inzwischen subtiler, weiter. Ihre Vertreter kämpfen bis heute mit gewaltiger Vehemenz für ungeborenes menschliches Leben und überlassen dann aber das geborene Leben bedenkenlos dem Hungertod, der Verarmung, dem Elend der Slums und der erschreckenden Perspektivlosigkeit des elenden Vegetierens in einer Welt der Menschenmassen; auch diese Toten gehen auf das Konto der Lebensverächter, heute, stündlich, zu Tausenden.
Der Mensch soll, so die Lehre, das Ebenbild dieses Gottes sein, also ist dieser Gott auch das Ebenbild des Menschen. Darf man nach Vorstehendem -  klaren Verstand unterstellt – noch den Wunsch haben, dieses Gottesmonster kennen zu lernen? Wohl kaum.
Aber kann dieser grauenvolle Totenreigen eigentlich noch übertroffen werden? Ja, er kann!
Hat man doch vor lauter Bemühen um das eigene Seelenheil den größten Teil aller Lebewesen, nämlich die gesamte Tierwelt, übersehen, vergessen, ausgeklammert und damit der Misshandlung, Ausbeutung und Vernichtung preisgegeben. Der Christengott hat nur Gefallen an einer Spezies, alle anderen Lebewesen haben dieser Spezies zur Nahrung und Nutzung zu dienen, zumal  man der Tierwelt eine Seele nicht konzediert hat. Humane Hybris in Reinkultur. Aber es geht noch verlogener. Eine Kirche, die von der Heiligkeit des Lebens spricht und die Bewahrung der Schöpfung predigt, gleichzeitig aber Tiermörder wie Vernichter eben dieser Schöpfung exkulpiert sowie deren schändliches Töten sanktioniert, hat die Lüge, den Betrug, die Heuchelei auf ihre Fahnen geschrieben. Diese Kirche ist moralisch diskreditiert, diese Kirche verhöhnt die Botschaft ihres Urhebers.
Genau an dieser Stelle schneiden sich die Interessen der Kirche mit den Vorstellungen der Jagdkaste. Die Welt der Wildtiere muss auf menschliche Vorstellungen, also auf Ökonomie und Nutzenoptimierung, zurecht geschossen werden. Die Tötungsideologie der Antianimalisten feiert Triumphe, es gibt kein Argument, das nicht fadenscheinig, nicht dumm und unwissenschaftlich genug wäre, den flächendeckenden Tiermord zu rechtfertigen. Fast sechs Millionen Wildtiere fallen jährlich in Deutschland diesen bizarren Begründungen zum Opfer. Das jährliche Blutbad ist exorbitant, erreicht Tierkinder genauso wie aussterbende Arten, vernichtet tierische Sozialstrukturen, tötet aufs grausamste mit Gift, Fallen, rücksichtslos, bedenkenlos, gnadenlos. Lebensverachtung in Reinkultur, kirchlich gesegnet, staatlich gewollt.
Die praktizierte Lebensverachtung beider Institutionen basiert auf einem totalitären Anspruch von Macht, wobei der Machterhalt mit den Mitteln der Lüge, des Betrugs und der Verdummung stringent betrieben wird.
Die Kirche, in der Geschichte so gut wie nie auf der Seite der Unterdrückten, regelmäßig aber auf der Seite der politisch Siegreichen, betreibt das politische Macht- und Ränkespiel seit Jahrhunderten.  Nach kürzester Lehrzeit gelangte man zu höchster Perfektion. Man begann das üble Spiel nach der politischen Aufwertung durch Kaiser Konstantin, das Meisterstück präsentierte man mit dem Reichskonkordat zwischen Kirche und Nationalsozialisten. Dieser unselige Vertrag, der Freidenker bewusst diskriminiert,  wirkt bis in unsere Zeit fort.
Die Jägerfraktion verdankt hingegen den Nationalsozialisten, speziell dem Reichsjägermeister und Reichsforstmeister Hermann Göring, ihr Jagdgesetz, das in seinen Kernpunkten auch heute noch gültig ist. Hermann Göring, der gleiche Mann übrigens, der 1941 Reinhard Heydrich mit der Endlösung der Judenfrage beauftragte. Bemerkenswert bleibt in jedem Fall, dass beide Institutionen somit relevante Rahmenbedingungen ihrer heutigen gesellschaftlichen und staatlichen Einordnung in Deutschland aus der NS-Zeit beziehen.
Zum Erhalt bestehender Machtstrukturen durch Betrug, Lüge und Täuschung hat die katholische Kirche einen eindeutigen Wissensvorsprung, die Jägerschaft ist hier in der Rolle des Juniorpartners.
Der kirchliche Erfahrungsschatz auf diesem Feld ist so gravierend, dass selbst eine reine Aufzählung Seiten füllen würde. Deshalb nur Meilensteine stichwortartig. Angefangen mit der konstantinischen Schenkung, mit der die Catholica  sich das Filetstück Italiens als Kirchenstaat einverleibte, bis hin zu ungezählten Textfälschungen in der Bibel, Reliquienbetrug, Wunderbetrug, erschwindelten Heiligen, Geister- und Hexenwahn, Büchervernichtungen, Heiden- und Judendiffamierungen usw. reicht das Macht- und Fälschungsinstrumentarium, das jedem totalitären Regime als Lehrbuch dienen könnte.
Bedingt durch das schmalere Handlungsfeld ist die Jägerschaft darauf angewiesen,  ihr Tötungshobby dem staunenden Publikum immer aufs Neue als notwendig, tierschutzgerecht und artenerhaltend zu präsentieren. Man hat deshalb die Fiktion des Hegers erfunden, wobei allerdings nur das gehegt wird, was man später auch lustvoll abschießen kann. Die Hege wird spätestens dann zur Geistes-Fata-Morgana, wenn sich deutsche Jäger auf Elefantenjagd in Afrika oder auf Bären- und Wolfsjagd in Russland befinden. Hier zeigt sich unmaskiert die Fratze niederer Tötungsinstinkte und Destruktionstriebe. Erfindungsreich ist die Jägerschaft trotzdem. Der Fuchs, das beliebte Mordopfer des kleinen Freizeitschützen, wird geradezu argumentativ vergewaltigt. Erst diente die Tollwut, dann der Fuchsbandwurm und zur Zeit die Fuchsräude als Vehikel, mehrere Hunderttausende dieser prachtvollen Tiere jährlich zu vernichten.
Synchron zum Machterhalt mit den Mitteln der Täuschung bedarf es eines wissens- und wissenschaftsfeindlichen Grundtenors. Haben die Anhänger des Christentums zunächst systematisch versucht, die Hochkultur der Antike zu vernichten, sind sie später direkt zur Eliminierung unbequemer Denker übergegangen. So musste ein Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen seinen großen Geist aushauchen, ein Schicksal, dass man Galileo Galilei ersparte, ihn dafür aber neun Jahre unter Hausarrest stellte, um ihn dann gnädigerweise 1992, also 350 Jahre nach seinem Tod, zu rehabilitieren. Zwei Beispiele von Hunderten aus der Geschichte. Kondomverbot und die bis heute  praktizierte biblische Forderung (1. Korintherbrief 14, 34): mulier taceat in ecclesia (die Frau soll in der Kirche schweigen) mögen als Beispiele der Neuzeit genügen.
Die grüne Zunft, gefangen in der Illusion, die Jagdscheinprüfung sei ein „grünes Abitur“, präsentiert sich vergleichbar erkenntnisresistent. Bleifreie Munition, Schonzeiten für Füchse, moderne Vergrämungsmethoden für Wildschweine und sonstige „Landwirtschaftsschädlinge“ sind nahezu nicht diskussionsfähig, würden sie doch das eigentliche Jägermotiv, nämlich das Freilandschießen auf lebende Ziele, behindern. Moderne Argumente der Wildbiologie bleiben in dieser dumpf-konservativen Natursicht somit erst recht unberücksichtigt.
Getragen und gestützt wird die konservative Wissensverneinung durch streng hierarchische Organisationsstrukturen. Reicht das Spektrum der Hierarchie bei den einen vom einfachen Dorfpfarrer bis zum Papst, dem Stellvertreter Gottes auf Erden - keine kleine Anmaßung übrigens - so beginnt mit dem Jungjäger die Hierarchie der Antianimalisten und endete  beim Reichsjägermeister, dem Vorgänger der heutigen Jagdpräsidenten.
Der kirchlichen Hierarchie fehlt jeder Hauch demokratischen Gedankenguts, ist doch der Papst ein Relikt aus dem antik-kaiserlichen Absolutismus, ein Herrscher, der in seiner Person Legislative, Judikative und Exekutive vereinigt, ein institutioneller Caesarennachfolger, den trotzdem – oder gerade deswegen - weltweit demokratische Regierungsvertreter bewundernd und devot umschwirren, wie Motten das Licht.
Die Hierarchie der Jägerschaft bezieht ihre infektiöse und bedrohliche Wirkung aus einer anderen Quelle, nämlich aus einer teilweise mafiösen Vernetzung einzelner Organisationsstrukturen zu Staat, Justiz, Politik und Exekutive. Die Vernetzung auf jeder Hierarchieebene, faschistoiden Tendenzen nicht abgeneigt, bildet für Außenstehende eine schwer durchdringbare Barriere aus Nutzenabhängigkeiten, Gefälligkeiten, Ideologien, deren verbindender Kulminationspunkt die Triebentladung  beim Tötungsakt ist.
Wie aus jeder Armee bekannt, grenzen derartige Organisationen ihre Mitglieder gern gegenüber der Außenwelt durch einheitliche Kleidung und Uniformität ab, mit dem Zweck, den inneren Zusammenhalt und die institutionelle Zugehörigkeit optisch sichtbar zu machen; Erkennungszeichen und Abgrenzungswunsch laufen parallel.
Geben sich die einfachen katholischen Priester noch mit trister, schwarzer
Kleidung im Straßenbild zufrieden, neigen die höheren Dienstgrade, besonders  bei der Messe zu der allerbuntesten, aufs feinste farblich abgestimmte Kleidung,
die jedes Kostümfest schmücken würde; insbesondere die Mitra gibt dem Kopf
des Trägers eine gen Himmel weisende Spitzform. Man kann daher, satirisch interpretiert, von der Annahme ausgehen, dass der Christengott seine Dienerschaft nur an altägyptischer Maskerade und Weihrauchschwaden aus der Vielzahl der Religionen erkennt. Andererseits – und das scheint realistischer zu sein – dient der Verkleidungshokuspokus ausschließlich dazu, die Gläubigen über die vermeintliche Tiefe der kirchlichen Botschaft hinwegzutäuschen, musste doch die kirchliche Camouflage zu allen Zeiten die erbärmliche Nacktheit und dürftige Substanz ihrer archaischen Moral verbergen.
In der Jagdfraktion herrscht dagegen die Uniformität in lodengrün vor. Man definiert sich als Gleicher unter Gleichen, zeigt aber seine meist ethische Minderbegabung in der Öffentlichkeit gern mit Schlapphut und bevorzugt auch in der Freizeit grüne Lodenstoffe. Lediglich bei Treibjagden schmücken rote Bänder und Warnwesten den grünen Einheitslook, subtile Unterscheidung für Insider und Statussymbol bleibt  Güte und Preis der mitgeschleppten Flinte.
Wo Uniformität und Kastendenken den Ton angibt, stößt man schnell auf die Worte Geschichte, Tradition, Brauchtum und Rituale. Ohne dieses Randthema zu vertiefen, stellt es doch eine starke Brücke zwischen beiden Institutionen dar.
Die historischen Anfänge der Legenden des AT beginnen im Nebel frühester Mythen und kommen über Moses zu den eigentlichen Protagonisten dieses Kultes, nämlich zu dem Wanderprediger Jesus und seinem Publizisten Paulus. Moses übrigens, ein wahrscheinlich nicht geschichtliches Wesen, trotzdem aber Empfänger der 10 Gebote, war von radikaler Natur. Hatte er soeben von seinem Gott den apodiktischen Befehl erhalten „du sollst nicht töten“, lässt er unmittelbar darauf 3000 Mitglieder seiner Gruppe erschlagen (Exodus 32, 27 u.28), weil sie ihren alten Idolen gehuldigt hatten. Diese geistige Bewusstseinsspaltung hat die Kirche nie mehr verlassen, wurde sie doch nur zu oft zur Mörderkirche, die den Tod mit der Predigt der Nächstenliebe bringt.
Die Anfänge der Jagd- Unkultur reichen ähnlich weit in graue Vorzeit, nämlich in die Frühzeit der Menschwerdung, als man als Jäger und Sammler weltweit auf Nahrungssuche war. Auch hier keine grundlegenden Verhaltensänderungen. Wie in der Steinzeit umstellt man nach wie vor gern als Horde ein wehrloses Tier, um es dann gemeinsam abzuschlachten.
Irrsinnigste Rituale, in der Kirche zu Hauf bei Messen, Wallfahrten und sonstigen Illusionsveranstaltungen anzutreffen, lassen auch die Jägerschaft nicht unberührt. Erst mordet man das Reh, dann legt man dem toten Tier einen Zweig als Ehrenbezeugung ins blutige Maul. Die größere Ehre, nämlich dem Tier das Leben zu lassen, verwehrt man. Aber wer möchte schon von seinem Henker geehrt werden? Der Moralist empfindet so etwas als niederträchtige Verspottung des Opfers!
Was beide Institutionen als Brauchtum, als Ritus, als Tradition ausgeben, ist im Lichte der Klarsicht und reinen Vernunft  eine Verdummung des Betrachters, eine scheinheilige, verlogene Illusionswelt, der man nur kopfschüttelnd entfliehen kann.
Beenden wir diese Tragödie menschlicher Vernunft, über die en Detail Bibliotheken gefüllt wurden. Aber was nützt alle geschriebene Weisheit, wenn der Empfänger es nicht liest, es nicht versteht, es nicht verstehen kann und nicht verstehen will. Jeder Geist ist dem unsichtbar, der keinen hat und jeder kann nur so viel Geist wahrnehmen, wie er intellektuelle Kapazität und Redlichkeit besitzt.
Beide Institutionen sind Prototypen anthropozentrischer Überheblichkeit und geistiger Inflexibilität. Der Kirche laufen die Gläubigen weg, monatlich viele Tausend. Dieser Erosionsprozess geht an die Substanz, man hat Werbung nötig, um die Kirchen zu füllen. Die andere Gruppierung leidet zutiefst an nachlassender Akzeptanz in der Bevölkerung, da das Internetzeitalter jeden Menschen befähigt, Wahrheit und Lüge, Aufrichtigkeit und Heuchelei zu hinterfragen. Man ist immer weniger bereit, sich mit einer Moral der Lebensverachtung zu identifizieren und billigt der bisher rechtlosen Tierwelt Lebensrechte, Achtung, Schmerzempfinden, Leidensfähigkeit und Freude zu, Grundwerte, die beide Organisationen vehement verneinen und verhindern.
Die geistige Affinität dieser Vernichtungsbruderschaften gipfelt in dem jährlichen Todesritual der Hubertusmessen. Aber sollen sie sich doch zu Hubertusmessen zusammentun, zu Blutandachten, die eine Pervertierung der Legende gleichkommen, sollen sie weiter ihre Lebensverachtung der moralischen Schande preisgeben und sich in ihren sonstigen  Absurditäten gegenseitig bestärken, sollen sie eine Allianz der ewig Gestrigen bilden. Die aufgeklärte ethische Welt zieht sich voller Ekel zurück und beobachtet interessiert den Weg dieser Organisationen ins gesellschaftliche Abseits.

Dr. Gunter Bleibohm

Montag, 14. Oktober 2013

Deutschland: Politiker fordern Radikalreform der Kirchenfinanzen

Deutschland: Politiker fordern Radikalreform der Kirchenfinanzen
14.10.2013, 17:44 Uhr

Politiker fordern Radikalreform der Kirchenfinanzen

in Kooperation mitSpiegel Online
Der Eklat um den Protzbau des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst hat einmal mehr gezeigt: Kaum einer weiß, wie reich die katholische Kirche wirklich ist. Evangelische und katholische Politiker verlangen eine Modernisierung des Kirchen-Finanzwesens.
Von Anna-Lena Roth

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/deutschland/68arjlg-tebartz-van-elst-bischof-politiker-kirche-reform#.A1000146

Sonntag, 13. Oktober 2013

Die katholische Kirche und der Holocaust | Telepolis

Die katholische Kirche und der Holocaust | Telepolis

Die katholische Kirche und der Holocaust

Reinhard Jellen 12.10.2013

Dirk Verhofstadt über die Rolle der Religionsgemeinschaft bei der Vernichtung der Juden. Teil 1

In seinem Buch Pius XII. und die Vernichtung der Juden forscht der belgische Philosoph Dirk Verhofstadt eingehend nach den Verstrickungen der Vatikans mit dem Nationalsozialismus und untersucht dabei unter anderem die Frage, wie viel die Kirche vom Holocaust wusste. Sein Befund: Der Vatikan war gut informiert und hat bis auf wenige Ausnahmen nichts dagegen unternommen. Der Grund: Die eindeutige Präferenz des Papstes für den Nationalsozialismus gegenüber Liberalismus und Kommunismus.........................

Dienstag, 1. Oktober 2013

Unheilige Päpste

Unheilige Päpste

"Heiligsprechung" auf dem Prüfstand

Im April 2014 will Papst Franz seine Vorgänger Karol Wojtyła (Johannes Paul II.) und Giuseppe Roncalli (Johannes XXIII.) heilig sprechen. Nun gibt in der Vatikankirche bereits 6.650 namentlich bekannte Heilige. Aber es scheinen noch nicht genug zu sein. Nun sollen noch zwei weitere hinzukommen. Was allerdings die Frage aufwirft: sind die sogenannten „Heiligen“ wirklich immer so „heilig“, wie behauptet wird?

Zunächst mal ist es ja etwas merkwürdig, dass ein Papst zu Lebzeiten zwar mit dem Titel „Heiliger Vater“ angesprochen wird. Nach seinem Tod jedoch ist er dann aber nicht automatisch ein katholischer Heiliger, er wird also sozusagen zurückgestuft. Erst nach einem aufwändigen Prozess werden dann einige der Päpste, durchaus nicht alle, zunächst zu „Seligen“, einige dann auch zu „Heiligen“. Der verstorbene Johannes Paul II. absolvierte diese beiden Schritte in der Rekordzeit von nur 8 Jahren, bei Johannes XIII. dauerte es etwas länger, nämlich 50 Jahre.

Johannes XXIII. regierte von 1958-63. Er ist bekannt als der Papst, der das Zweite Vatikanische Konzil einberufen hat. Giuseppe Roncalli – so hieß er mit bürgerlichem Namen – war ohne Zweifel, leutselig, humorvoll und spontan. Doch die Frage sei erlaubt: Wenn nach vielen Jahrhunderten mal ein Papst auf den Thron kommt, der sich wie ein normaler Mensch verhält, ist er dann gleich ein Heiliger? Zumal da in seiner Biografie durchaus auch weniger sympathische Details zu finden sind. Roncalli war als Theologe mehr als konservativ. Er hatte zum Beispiel kaum etwas gegen den italienischen Faschismus und dessen Kriege einzuwenden. Er hat als Papst die Bewegung der französischen Arbeiterpriester mit einem Federstrich verboten. Das viel gerühmte Zweite Vatikanische Konzil erneuerte unter anderem das Verdammungsurteil für alle Nicht-Katholiken, die die Vatikankirche kennen und nicht in sie eintreten. Und der Roncalli-Papst unterschrieb 1962 ein verhängnisvolles Dokument mit dem lateinischen Namen „Crimen sollicitationis“, das jahrzehntelang geheim blieb und mit geringfügigen Änderungen bis heute in Kraft ist. In diesem Dokument werden Sexualverbrechen von Priestern zum „päpstlichen Geheimnis erklärt“. Es wurde also die Vertuschung dieser Verbrechen regelrecht zur Pflicht gemacht.
Damit hat dieser Papst mit seiner Unterschrift eine Art Zeitbombe gelegt, die fast 50 Jahre später hochgehen sollte, als nämlich im Jahr 2010 eine Fülle von solchen Verbrechen in fast allen katholisch geprägten Ländern an die Öffentlichkeit gelangte.

Aber auch Johannes Paul II. wird vorgeworfen, an dieser Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Ein besonders spektakulärer Fall war der des mexikanischen Paters Marcial Maciel Degollado, des Gründers der sogenannten Legionäre Christi, einer Vereinigung katholischer Fundamentalisten. Es war im Vatikan lange bekannt, dass dieser Pater ein Doppel- und Dreifachleben führte. Er brach den Zölibat nicht nur mit einer Frau, sondern unter falschen Namen mit mindestens zwei gleichzeitig. Und vor allem: Der Stern berichtete über an die 30 Fälle von Minderjährigen, an denen sich der Pater sexuell vergangen habe, darunter auch sein eigener Sohn. Degollado war demnach ein Hochstapler und Kinderschänder, der seine Anhänger zu strengem Sparen aufrief, selbst aber in Saus und Braus lebte. Von Papst Wojtyła wurde er aber bis zuletzt gedeckt – wohl vor allem deshalb, weil die Legionäre Christi den Vatikan regelmäßig mit großzügigen Spenden bedachten.

Johannes Paul II. gilt zwar als der Papst, der den Fall der Berliner Mauer maßgeblich mit verursacht habe, indem er die Solidaritäts-Bewegung in Polen unterstützte. Vor allem deshalb gilt er in Polen schon lange als Heiliger. Überall stehen dort längst Denkmäler von ihm. Weniger Denkmäler wird man allerdings in Lateinamerika finden, wo derselbe Papst die Befreiungstheologe brutal abwürgte und mit fast allen Diktatoren gemeinsame Sache machte. Karol Wojtyła war also durchaus kein Freiheitsrevolutionär, sondern eher ein strategischer Geopolitiker. Die Förderung eines politischen Umsturzes gehört jedoch normalerweise nicht zu den Kriterien eines „Heiligen“ wie die Romkirche sie aufstellt. Karol Wojtyla unterstütze die Solidarność vor allem mit Geldern, die Kardinal Marcinkus unter anderem aufgrund dubioser Geldwäschegeschäfte erhalten hatte. Der polnische Papst deckte also bis an sein Lebensende auch die zahlreichen Skandale der Vatikanbank, bekannt wegen dubioser Geldverschiebungen, Kontakten zur Mafia und mehreren mysteriösen Todesfällen.

Und die Kette solcher Skandale ist ja bis heute noch nicht abgerissen, wie die Festnahme eines 61jährigen italienischen Prälaten durch die römische Polizei im Sommer 2013 belegt. Der Prälat wird unter anderem beschuldigt, den Versuch gemacht zu haben, 20 Millionen Euro illegal aus der Schweiz nach Italien zu schaffen. Der Prälat wickelte seine dubiosen Transaktionen bereits jahrelang über Konten der Vatikanbank ab.

Mit vertuschten Skandalen bringt man den Namen Johannes Paul allerdings weniger in Zusammenhang, eher zum Beispiel mit der aufsehenerregenden Vergebungsbitte des Jahres 2000. Papst Wojtyła und seine Kardinäle zählten da in sehr allgemeiner Form verschiedene Verbrechen auf und baten anschließend Gott um Vergebung, nicht etwa die Opfer der Verbrechen. Bei näherem Hinsehen erweist sich diese Aktion zwar als gut inszeniert, jedoch inhaltlich als ziemlich dürftig. Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer nannte in seinem Buch „Deutsche Geschichte“ (dtv, Bd.2, S. 104) diese angebliche Vergebungsbitte eine „billige Schmierenkomödie“. Der Papst und seine Kardinäle, darunter sein Nachfolger Joseph Ratzinger, sprachen zwar von verschiedenen Vergehen, doch sie wiesen die Verantwortung dafür einzelnen „Menschen der Kirche“ zu, nicht etwa den Päpsten, die ja als absolute Monarchen Kreuzzüge, Inquisition und vieles mehr immer selbst zu verantworten hatten.

Aber hat Johannes Paul nicht im Jahr 1979 den von der Inquisition verurteilten Astronomen Galileo Galilei rehabilitiert – wenn auch erst nach 346 Jahren? Doch hat er das wirklich? Man muss immer genau hinsehen. Wojtyła war diesbezüglich immer sehr trickreich. Man muss eben auch das Kleingedruckte lesen. Wojtyła sagte lediglich, man werde die „Überprüfung“ des Falles Galilei „vertiefen“, und zwar „in aufrechter Anerkennung des Unrechtes, von welcher Seite es auch immer gekommen sein mag.“

„Von welcher Seite“? Etwa von Seiten Galileis? Der Papst lies also offen, wer recht hatte. Die Kirche kann ja gar nicht Unrecht haben in ihrer Lehre, sonst würde das ganze Dogmengebäude in sich zusammenfallen. Hätte die Aufklärung des 18. Jahrhunderts der Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche nicht einen Riegel vorgeschoben, so würden wir vermutlich noch immer gelehrt bekommen, dass die Erde eine Scheibe ist. Und auf die endgültige Prüfung des Falles Galilei werden wir vermutlich weitere 346 Jahre warten müssen.

Am Ende seines Lebens wurde Johannes Paul vor allem bekannt durch die Bilder eines von Krankheit und Hinfälligkeit gezeichneten Greises, der dennoch versuchte, die Rolle eines Papstes weiterzuspielen. „Christus ist ja auch nicht vom Kreuz herabgestiegen“, sagte er. Ein reichlich unpassender, um nicht zu sagen geschmackloser Vergleich. Jesus von Nazareth konnte nicht vom Kreuz herabsteigen, Er war ja durch die Nägel festgehalten. Er konnte sich auch nicht im Krankenhaus behandeln lassen wie Wojtyła. Er wurde von der damaligen Priesterkaste ans Kreuz gebracht und grausam gefoltert, weil Er dieser Priesterkaste die Stirn geboten hatte. Der katholische Journalist Hans-Peter Oschwald schrieb dazu: „Die unwürdige Zurschaustellung des kaum noch artikulierfähigen Papstes am Fenster seines Palastes war kalte Berechung der Kurie. Ich habe noch nie eine schlimmere Missachtung der Würde eines alten Menschen erlebt. ... den Wojtyla-Effekt wollte die Kurie bis zuletzt nutzen.“ (Auf der Flucht vor dem Kaplan, S. 169)

Und sie will es offenbar immer noch, denn der katholische Heiligenhimmel füllt sich immer weiter. Steckt da nicht letztlich eine Image-Aufwertung dahinter? Jesus von Nazareth hat jedenfalls nie empfohlen, Selige oder Heilige zu verehren. Für Ihn ist jeder Mensch ein Tempel des heiligen Geistes und trägt Gott in sich, darf Ihn, den Allerhöchsten, sogar mit „Vater“ ansprechen. Und deshalb kann sich jeder Mensch ganz direkt an Gott und auch an Christus in sich selbst wenden, die mit ihrer Kraft in jedem Menschen wohnen. Eine Vermittlung von Heiligen ist da völlig unnötig. Fürsprecher und Beziehungen braucht man vielleicht in einem korrupten Staat, aber nicht im Reich Gottes, der die absolute Liebe ist. Die katholischen Heiligen haben zwar meist etwas fürs Image der Kirche getan, aber sehr häufig waren sie alles anderes als gute Vorbilder für ein ethisches Verhalten im Sinne des Nazareners.

Wir sehen also: Genaues Hinsehen lohnt sich, wenn solche Jubelereignisse angekündigt werden. Denn worum geht es bei einer "Heiligsprechung"? Um die Moral? Oder darum, wer der Vatikankirche Imagegewinn und einen Zuwachs an Macht und Geld bringt?

Näheres zu Roncalli und Wojtyła findet sich in dem Buch „Der unselige Papst“, S. 222 ff., zu bestellen unter: http://www.das-weisse-pferd.com/buecher.html#Pius-XII